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Reizdarmsyndrom

Reizdarmsyndrom

Das Reizdarmsyndrom (Irritable Bowel Syndrome, IBS) ist durch wiederkehrende Bauchbeschwerden gekennzeichnet.

  • Symptome

  • Diagnose

    Zur Diagnosestellung werden Bluttests, Stuhluntersuchungen und einen Ultraschall des Bauches durchgeführt. In Einzelfällen werden andere Untersuchungen, wie eine Darmspiegelung, Magenspiegelung oder Computertomographie zum Ausschluss anderer Krankheiten notwendig.

  • Therapie

    Je nach Schweregrad werden entsprechende Medikamente eingesetzt.

    Da bei Patienten mit Reizdarmsyndrom psychologische Erkrankungen wie Depressionen zu einer Verstärkung oder Auslösung der Symptome führen, kann eine psychologische Beratung, verschiedene Psychotherapien oder das Erlernen kognitiver Verhaltenstherapien unterstützend sein.

Diagnostische Kriterien

Alle Kriterien müssen während mindestens 2 Monaten vor Diagnosestellung erfüllt sein:

  1. Bauchschmerzen verbunden mit einem oder mehreren der folgenden Elementen während mindestens 4 Tagen pro Monat
    - Steht in Beziehung mit der Stuhlausscheidung
    - Veränderung der Frequenz des Stuhlganges
    - Veränderung der Form/des Aussehens des Stuhlganges
  2. Für Kinder mit Obstipation löst sich der Schmerz bei der Resolution der Obstipation nicht auf.
  3. Keine Evidenz für eine organische Störung.

Wenn eines der Kriterien nicht auf Sie zutrifft, könnte es sich um funktionelle Bauchschmerzen handeln.

Reizdarmsyndrom IBS

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Mikrobiota

Mikrobiota

Die Darmmikrobiota – früher Darmflora genannt – besteht aus einer Reihe von Mikroorganismen (Bakterien, Viren, Parasiten und nicht pathogener Pilze). Es gibt verschiedene Mikrobiota, wie dieses der Haut, des Urogenitaltraktes, der Lunge, etc. Die Wichtigste – mit einem Gewicht von ca. 2 kg – ist jene des Gastrointestinaltraktes, welche von ca. 1014 (= 1 mit 14 Nullen) Mikroorganismen – mit bis zu 1'000 verschiedenen Bakterienspezies – besiedelt wird. Es sind schwindelerregende Zahlen: Gemäss verschiedener Autoren (Stephan J et al. 2011; Tsai F, Coyle WJ 2009) übersteigt die Anzahl der Kommensalbakterien die Anzahl der Zellen des menschlichen Körpers um das Zehnfache und ... ihre Gene (= Mikrobiom) sind 100 mal mehr als das menschliche Genom. Neue Studien haben diese Daten korrigiert, indem sie die Anzahl der Bakterien geschätzt haben, die der Anzahl der menschlichen Zellen entsprechen (Sender et al. 2016). Es ist jedoch beeindruckend zu denken, dass wir im zellulären Sinn nur zur Hälfte Mensch sind.

Die intestinale Mikrobiota hat sich im Laufe der Zeit mit dem Menschen entwickelt. Dieses Ökosystem entwickelt sich bei der Geburt und wird sich im Laufe des Lebens verändern. Jeder Mensch hat seine persönliche und einzigartige Zusammensetzung – ähnlich der Fingerabdrücke, die abhängig von Alter, Umwelt, Lebensstil und Ernährung sind. Änderungen in seiner Zusammensetzung, auch Dysbiose genannt, werden mit verschiedenen Pathologien wie Fettleibigkeit, Allergien, Reizdarm, Depressionen u.w. in Verbindung gebracht.

Inzwischen zeigen eine Vielzahl Veröffentlichungen im medizinischen und wissenschaftlichen Bereich, wie wichtig diese Mikroorganismen für unsere Gesundheit sind.

Mikrobiota

Eine ausgeglichene Mikrobiota führt die folgenden Aufgaben aus:

  • Aufrechterhaltung der Barriere der Darmschleimhaut, zum Schutz vor schädlichen Substanzen, die in unseren Körper gelangen könnten.
  • Absorption von Nährstoffen dank Umwandlung unverdaulicher Lebensmittel, das Vorhandensein von Enzymen, die wir nicht besitzen und der Synthese wichtiger Substanzen wie Vitamin K, B12, B8 und essentieller Fettsäuren.
  • Interaktion mit dem Immunsystem. Letzteres kann als ein im Körper verteiltes Organ angesehen werden, insbesondere an potenziellen Orten des Eintritts und der Ausbreitung von Krankheitserregern. Der Darm ist daher ein grundlegender Ort, an dem die Wechselwirkung zwischen Mikrobiota und Immunsystem sehr intensiv ist.
  • Regulierung der Energiehomöostase durch die Modulation des Blutzuckers und Lipidhomöostase, Regulierung des Sättigungsgefühls und Energieerzeugung.

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Dysbiose

Dysbiose

Unser Immunsystem befindet sich zu einem bedeutenden Teil im Darm. Damit zahlreiche Abwehrprozesse in unserem Körper reibungslos funktionieren können, tummeln sich dort Billionen nützlicher Bakterien (u.a. Milchsäurebakterien (Lactobacillus), Bifidobakterien, Enterokokken oder Bacteroides). Ist die Zusammensetzung gestört, kommt es zu einer Dysbiose (Dysbakterie), die sich nicht nur durch blosse Magen-Darm-Beschwerden äussert. Da unser Darm nicht nur ein Verdauungsorgan, sondern auch unser grösstes Immunorgan ist, fungiert er als Abwehr gegen Erreger und ist damit unentbehrlich.

  • Was ist eine Dysbiose?

    Die Dysbiose ist das Missverhältnis von nützlichen und schädlichen Bakterien. Sobald das gesunde Gleichgewicht des Mikrobioms zerstört ist, können die nützlichen Bakterien ihre wichtigen Aufgaben nicht mehr erfüllen. Als Folge wird man anfälliger für Krankheiten.

  • Wie äussert sich die Dysbiose?

    • Blähungen
    • Bauchschmerzen
    • Unwohlsein, Übelkeit und Erbrechen
    • Darmentzündungen
    • Mangelerscheinungen
    • Kopfschmerzen
    • Müdigkeit
    • Verstopfung
    • Stoffwechselbeschwerden
  • Prognose

    Eine gestörte Darmflora lässt sich durch eine gezielte Behandlung (Therapie) wiederaufbauen. Wichtig ist, dass die neu erlernten Verhaltensweisen und Ernährungsgewohnheiten beibehalten werden.

Was sind Ursachen der Dysbiose?

In einem gesunden Darm besteht ein harmonisches Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Mikroorganismen. Dieser Zustand kann durch ungünstige Ernährung, durch Einnahme von Medikamenten, eine ungesunde Lebensweise oder durch Nahrungsmittelunverträglichkeiten gestört werden. Die nützlichen Bakterien werden immer mehr zurückgedrängt, sodass der Schutz gegen krankmachende, pathogene, Bakterien geschwächt wird oder ganz verloren geht.

Mikrobiota im Gleichgewicht vs. Dysbiose

Abbildung: Angepasst von Twetman, 2018

Was Sie bei Dysbiose selbst tun können?

Die Ernährung hat einen grossen Einfluss auf die Darmflora. Sie sollte leicht verdaulich, fettarm und ballaststoffreich sein. Achten Sie zudem auf eine ausgewogene Zusammensetzung der Lebensmittel.

Das oberste Gebot sollte lauten: Ein gesundes Darmmilieu wiederherzustellen.

Dazu gehören:

  • Vitalstoffreiche Ernährung
  • Übermässigen Alkohol- und Kaffeekonsum vermeiden
  • Keine grossen Fleisch- und Fischportionen essen
  • Sauermilchprodukte (Quark, Kefir, Joghurt und Käse) haben einen positiven Einfluss auf den pH-Wert im Darm
  • Zucker und Süssungsmittel nur sparsam verwenden
  • Einnahme von Probiotika

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Antibiotika-assoziierter Durchfall

Antibiotika-assoziierter Durchfall (AAD)

Magen-Darm-Probleme, wie Durchfall, gehören zu den Nebenwirkungen, die bei einer Antibiotikatherapie häufig auftreten. Die AAD (Antibiotika-assoziierte Diarrhö; also Durchfall nach Antibiotika) ist eine der häufigsten Komplikationen bei bis zu 30% der Fälle. 

  • Was ist AAD?

    Ärzte sprechen davon, wenn es im Zusammenhang mit Antibiotika zu Durchfall kommt, welcher nicht durch eine andere Ursache erklärt werden kann. Erste Beschwerden können sich kurz nach Antibiotika-Einnahme bemerkbar machen oder auch mehrer Wochen nach Absetzen des Antibiotikums.

  • Symptome

    • Durchfall
    • Leichte Übelkeit
    • Appetitlosigkeit
    • Blähungen
    • Bauchschmerzen
  • Behandlung

    • Flüssigkeits- und Elektrolytverlust sollte rasch ausgeglichen werden indem Sie viel trinken, um einer Dehydratation vorzubeugen.
    • Herkömmliche Durchfallmittel sind bei AAD nicht geeignet.
    • Aufbau der Darmflora mit Laktobazillen.

Antibiotika

Antibiotika sind Medikamente, welche Bakterien abtöten oder deren Wachstum hemmen. Antibiotika wirken gegen Bakterien aber nicht gegen Viren.

Tatsache – Antibiotika zerstören auch die guten Bakterien

Antibiotika-assoziierte Nebenwirkungen sind häufig und betreffen normalerweise den gastrointestinalen Trakt. Diese Erscheinungsformen treten auf, wenn Antibiotika die Balance zwischen "guten" und "schlechten" Bakterien stört und sich Pathogene übermässig vermehren.

Das hohe Vorkommen von Nebeneffekten führt oftmals zu Unterbrüchen in den Behandlungen, was das Risiko eines Misserfolges der Behandlung mit sich führt. Zudem steigt das Risiko einer möglichen Antibiotikaresistenz.

Probiotika werden als eine wirksame Kontrolle gegen das übermässige Wachstum von pathogenen Mikroorganismen angesehen und helfen somit Antibiotika-assoziierte Nebenwirkungen zu senken oder gar ganz zu verhindern. Oftmals sind Patienten, welche bereits unerwünschte Nebenwirkungen erlebten, unwillig eine Antibiotikatherapie zu starten oder einzuhalten. Eine Möglichkeit, um ein solches Problem zu verhindern, ist eine solche Therapie mit der Einnahme von Probiotika zu verbinden.

  • Nebenwirkungen

  • Antibiotikaresistenzen

    Jedes Mal, wenn Antibiotika zum Einsatz kommen, können resistente Bakterien entstehen. Deshalb ist es entscheidend, diese Medikamente richtig einzunehmen und den Anweisungen Ihrer Ärztin oder Ihres Arztes genau Folge zu leisten. Dadurch können auch mögliche Rückfälle vermieden werden.

  • Was ist eine Dysbiose?

    Eine Dysbiose beschreibt das Ungleichgewicht von verschiedenen Bakterien in einem bestimmten Körpermilieu. Auch wenn die Begriffe Dysbiose oder Dysbakterie theoretisch für alle bakterienbesiedelten Körpermilieus verwendet werden können, also z.B. für den Mund, die Haut oder die Scheide, beziehen sie sich in den meisten Fällen auf den Darm.

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Bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarms (SIBO)

Bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarms (SIBO)

Die bakterielle Überwucherung und Fehlbesiedlung des Dünndarms (Small intestinal bacterial overgrowth, SIBO) ist ein häufiges Krankheitsbild. Die unspezifischen Beschwerden gleichen denjenigen des Reizdarmsyndroms, weshalb eine Abgrenzung oft schwierig ist.

SIBO ist eine der am meisten übersehenen und unterdiagnostizierten Erkrankungen.

Millionen von Menschen leiden jahrelang im Stillen, während die Auswirkungen auf Verdauung und Immunsystem verheerend sind. Sie sind ständig erschöpft, haben dauernd Schmerzen und Schlafstörungen sowie Angst vor Essen und sozialen Situationen (Ausgehen, öffentlichen Plätzen, Reisen, Arbeitsplatz etc.). SIBO ist physisch, emotional und mental extrem belastend.

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Antibiotika

Helicobacter pylori

Protonenpumpeninibitoren (PPI)

  • Symptome

    • Bauchschmerzen
    • Veränderte Stuhlfrequenz und/oder -beschaffenheit (Verstopfung und/oder Durchfall)
    • Aufstossen
    • Blähungen
    • Übelkeit
    • Sodbrennen
    • Aufgetriebener Bauch
  • Abklärungen

    Bei Verdacht auf eine bakterielle Fehlbesiedelung wird ein Lactulose-Atemtest durchgeführt.

Bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarms (SIBO)
  • Folgen

    Spürbarer Energie- und Nährstoffmangel, da die Mikroorganismen Ihnen die Nährstoffe aus dem Nahrungsbrei wegnehmen.

    Das andere Problem ist die Entzündung: Denn es sind nicht immer harmlose Mikroorganismen, die sich im Dünndarm tummeln. Es können Krankheitserreger wie Helicobacter pylori, Candida oder Klebsiella sein. Diese Mikroorganismen nehmen nicht einfach nur Nährstoffe, sie greifen auch die Darmzellen an und infizieren sie. Es kommt zu einer massiven Entzündung und Immunreaktion. Daher ist SIBO auch eine wichtige Ursache für Leaky Gut*.

    * Leaky Gut = Undichter, durchlässiger Darm. Wenn die Schutzbarriere der Darmwand nicht intakt ist, gelangen unverdaute Nahrungsbestandteile, Bakterien, etc. durch die geschädigte Darmschleimhaut in den Blutkreislauf.

  • Therapie

    Die drei Hauptpunkte einer Therapie von SIBO umfassen zunächst die Korrektur zugrunde liegender Erkrankungen durch das Sistieren motilitätshemmender (z.B. Opiate, Benzodiazepine u.a.) oder säurehemmender Medikamente (Protonenpumpeninibitoren [PPI]) oder anatomischer Besonderheiten – sofern dies möglich ist. Als zweiter Punkt sind die Eradikation respektive Reduktion der Dünndarmüberwucherung durch Antibiotika und pflanzliche Sub­stanzen sowie der Einsatz von Prokinetika zu nennen. Zuletzt – insbesondere auch zur Langzeitprophylaxe – ist eine Anpassung der Ernährung von entscheidender Bedeutung.

  • Beschreibung

    Kurz gesagt, es sind zu viele Bakterien am falschen Platz: im Dünndarm, wo sie Schaden anrichten.

    Normalerweise leben im Dünndarm des Menschen weniger Bakterien als im Dickdarm. Eine bakterielle Fehlbesiedelung des Dünndarms liegt vor, wenn sich im Dünndarm eine vermehrte Anzahl Bakterien nachweisen lässt (>100‘000 Keime pro Milliliter Dünndarmsaft). Indem sich die Bakterien am Verdauungsprozess beteiligen, kann es zu Durchfall, fetthaltigen Stühlen, Blähungen, Eisen- und Vitaminmangel kommen. In der Regel tritt eine bakterielle Fehlbesiedelung des Dünndarmes bei Patienten nach Darmoperation (Dünndarmresektion), entzündlicher Darmerkrankung (Morbus Crohn), Divertikeln des Dünndarmes oder einer verminderten Darmtätigkeit (Motilitätsstörung) aufgrund einer anderen Erkrankung (z.B. Diabetes mellitus, Sklerodermie, neurologische Erkrankungen) auf. Seltener liegt eine bakterielle Fehlbesiedelung des Dünndarmes vor, ohne dass eine zugrundeliegende Erkrankung gefunden werden kann.

Protonenpumpeninibitoren (PPI)

Protonenpumpeninhibitoren (PPI) von Laien auch als "Magenschutz" bezeichnet, werden sehr häufig verordnet. Sie gehören nach Statinen weltweit zu den am meisten verabreichten Medikamenten. Sie sind Medikamente, die die Bildung von Magensäure unterdrücken.

Wie funktionieren PPI?

Durch die Einnahme von PPI wird die Produktion von Säure bis >99% reduziert.

Veränderung des pH: pH2 ---> pH6

Nach der Einnahme von PPI sind oropharynx- und fäkalienähnliche Bakterien mit einer signifikanten Zunahme von 1‘000 Mal im Magen vorhanden.

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Helicobacter-pylori-Infektion

Helicobacter-pylori-Infektion

Eine Helicobacter-pylori-Infektion (Hp-Infektion) ist ein bakterieller Befall der Magenschleimhaut, der bei den Betroffenen häufig gar keine Beschwerden hervorruft, allerdings die Entstehung von Folgeerkrankungen wie dem Magengeschwür, chronische Gastritis und Magenkrebs begünstigen kann.

Der Erreger Helicobacter pylori (HP) ist ein stäbchenförmiges Bakterium, das trotz des extrem sauren pH-Werts im Magen überleben und eine Infektion verursachen kann. Der Helicobacter pylori lebt auf und innerhalb der Schleimschicht des Magens. Das Bakterium ist weltweit verbreitet. Wie es zur Übertragung von HP kommt, ist nicht vollständig geklärt. Vermutlich steckt man sich meist oral (über den Mund) an.

Vorkommen

Die Helicobacter-pylori-Infektion kommt beim Menschen weltweit je nach Nationalität und Volksgruppenzugehörigkeit unterschiedlich häufig vor. So sind in den sogenannten Entwicklungsländern beispielsweise 80% der 20 bis 30-Jährigen mit HP infiziert – in Industrieländern ist die Infektion seltener und nimmt aufgrund des gehobenen Lebensstandards immer mehr ab. Auch das Alter spielt eine Rolle: Je älter ein Mensch ist, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass er das Bakterium in sich trägt.

Helicobacter-pylori-Infektion
  • Symptome

    Eine Helicobacter-pylori-Infektion verläuft oft ohne Symptome. Sie kann sich aber auch durch Beschwerden im Oberbauch äussern. Die Betroffenen klagen dann zum Beispiel über Magendrücken, Blähungen, Sodbrennen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen.

  • Diagnose

    Bei Verdacht auf eine Helicobacter-pylori-Infektion bieten besondere Testverfahren wie der Harnstoff-Atemtest die Möglichkeit, die Diagnose zu festigen. Eine Magenspiegelung erlaubt dem untersuchenden Arzt ausserdem, eine kleine Gewebeprobe (Biopsie) zu entnehmen.

  • Behandlung

    Therapeutisch setzen Ärzte spezielle Antibiotika zusammen mit Wirkstoffen ein, welche die Säureproduktion im Magen hemmen (sog. Protonenpumpenhemmer (PPI)). Geläufig ist dabei die Dreifach-Kombination, auch Triple-Therapie genannt. Sie besteht aus zwei antibiotischen Substanzen und einem PPI. Auch eine Vierfach-Kombination ist möglich. Nach der medikamentösen Behandlung, die Mediziner auch als "Eradikation" bezeichnen, ist die Magenschleimhaut in der Regel vom bakteriellen Befall befreit.

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Regurgitation

Regurgitation ("Gütscheln") / Gastrooesophagealer Reflux (GER) beim Baby

Als Regurgitation bezeichnet man das Zurückfliessen von Milch vom Magen aus wieder bis in den Mundraum, welches dann oft vom Baby ausgespuckt wird.

Regurgitation/Reflux kommt beim Baby in den ersten 12 Lebensmonaten häufig vor und wird als physiologisches Phänomen und nicht als Erkrankung eingestuft.

  • Ursachen

    Das Zurückfliessen von Mageninhalt in die Speiseröhre kann sowohl bei gestillten als auch bei mit Flasche gefütterten Kindern auftreten. Die Ursache bei Säuglingen ist, dass die Verschlusskraft des Muskelbandes am Mageneingang gering ist, der Muskel sich leichter entspannt und dadurch der Rückfluss erleichtert wird. Mit zunehmendem Alter verringert sich dieses Problem bereits in den ersten Lebensmonaten und verschwindet zumeist ganz.

  • Mögliche Folgen

    Von einer Krankheit ist die Rede, wenn der Rückfluss so häufig und stark auftritt, dass es zu weiteren Symptomen kommt (GERD = Gastroesophagealreflux disease). Als Zeichen einer Oesophagitis finden sich Symptome wie vermehrtes Schreien, Irritabilität, Überstrecken des Rumpfes, Nahrungsverweigerung, Blutspucken oder Anämie.

    Infolge ungenügender Kalorienzufuhr bei wiederkehrendem Erbrechen als auch infolge Nahrungsverweigerung, kann es zu einer Gedeihstörung kommen.

Regurgitation beim Baby

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Verstopfung (Obstipation)

Verstopfung

Der Begriff Obstipation (Verstopfung) beschreibt in erster Linie den subjektiven Eindruck, den Darminhalt nicht in entsprechender Häufigkeit, in ausreichender Menge, in der notwendigen Konsistenz oder nur unter Beschwerden ausscheiden zu können.

In der Schweiz leidet rund jeder zehnte Erwachsene – rund 15% der Frauen und 5% der Männer – an Verstopfung. Die Häufigkeit nimmt mit dem Alter zu.

  • Symptome

    Als Faustregel gilt: Weniger als drei Stuhlgänge pro Woche deuten auf eine Verstopfung hin. Bei vielen Betroffenen besteht über diese Symptome hinaus ein ständiges Völlegefühl. Andere haben das Gefühl, ihr Enddarm sei blockiert und sind häufig unfähig, den Stuhl zu entleeren.

  • Obstipation bei Kindern

    Als Faustregel gilt: Fünfmal am Tag oder einmal alle fünf Tage ist normal.

    Die Umstellung auf Breinahrung führt zu einem festeren Stuhl mit veränderter Farbe und meist starkem Geruch. Zudem nimmt die Häufigkeit der Stuhlentleerung ab. Dies ist kein Anzeichen für eine Verstopfung, sondern ganz normal.

Obstipation bei Kindern

Ursache

Eine Obstipation hat ihre Ursachen meistens in einer der beiden folgenden Darm-Funktionsstörungen:

  1. Die Bewegung des Dickdarms ist stark verlangsamt. Der Dickdarm ist träge und benötigt mehr als doppelt so viel Zeit, um den Stuhl in Richtung Enddarm zu schleusen. Aus dem Dünndarm nachrückende Verdauungsprodukte stauen sich so im Dickdarm. Ausserdem bewirkt die längere Verweildauer des Stuhls im Dickdarm, dass dem Stuhl dort mehr Flüssigkeit entzogen wird. Der Stuhl wird dadurch fest und hart.

  2. Der Dickdarm arbeitet weitgehend normalAllerdings ist der Enddarm blockiert, sodass die Betroffenen den Stuhl nicht oder nur mit Mühe entleeren können. In diesem Fall liegt eine sogenannte Entleerungsstörung vor.

Beide Störungen der Darmtätigkeit können funktionell sein (funktionelle Obstipation). Das bedeutet, dass für die Verstopfung keine organischen Ursachen zu finden sind.

Bristol-Stuhlformen-Skala

Die Bristol-Stuhlformen-Skala ordnet die verschiedenen Formen und Beschaffenheiten des menschlichen Stuhls ein, damit eine Aussage über die Dauer der Darmpassage gemacht werden kann, welche wiederum auf eine Reihe von Erkrankungen hinweisen kann.

Typ 1: Verstopfung (Obstipation)
Typ 3-4: "Idealstuhl"
Typ 7: Durchfall (Diarrhoe)

  • Bristol-Stuhlformen-Skala Typ 1

    Typ 1

    Einzelne, feste Kügelchen, schwer auszuscheiden

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  • Bristol-Stuhlformen-Skala Typ 2

    Typ 2

    Wurstartig, klumpig

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  • Bristol-Stuhlformen-Skala Typ 3

    Typ 3

    Wurstartig mit rissiger Oberfläche

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  • Bristol-Stuhlformen-Skala Typ 4

    Typ 4

    Wurstartig mit glatter Oberfläche

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  • Bristol-Stuhlformen-Skala Typ 5

    Typ 5

    Einzelne weiche, glattrandige Klümpchen, leicht auszuscheiden

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  • Bristol-Stuhlformen-Skala Typ 6

    Typ 6

    Einzelne weiche Klümpchen mit unregelmässigem Rand

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  • Bristol-Stuhlformen-Skala Typ 7

    Typ 7

    Flüssig, ohne feste Bestandteile

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Was tun?

Ernährungsumstellung

Durch ballaststoffreiche Kost quillt der Stuhl auf und erhöht gleichzeitig der Wasseranteil im Stuhl. Der gequollene Stuhl drückt gegen die träge Dickdarmwand und regt sie an, sich stärker zu bewegen. Ausserdem sorgt der erhöhte Wasseranteil für einen weicheren Stuhl. Es lohnt sich also, die eigene Ernährung bei Verstopfung auf ballaststoff- und faserreiche Kost wie Vollkornbrot, Datteln, Pflaumen, Feigen sowie andere Früchte- und Gemüsesorten umzustellen.

Viel Bewegung und viel Flüssigkeit können ebenfalls ein wirksames Mittel gegen Verstopfung sein.


Lactobacillus reuteri DSM 17938

Der L. reuteri DSM 17938 kann die Darmbewegung beeinflussen.

Abführmittel

Wenn bei Obstipation weder eine umgestellte Ernährung noch geänderte Lebensgewohnheiten wirken, besteht die Möglichkeit, zur Therapie Abführmittel (Laxanzien) einzusetzen. Nehmen Sie aber Abführmittel gegen eine Verstopfung lieber nur in Absprache mit einem Arzt ein.

Nebenwirkungen: Abführmittel sollten nur für kurze Zeit angewendet werden (ausser Ihr Arzt verordnet dies ausdrücklich langfristig). Wichtig ist, dass bei längerer anhaltender Verstopfung die Ursache geklärt wird und der Darm träge werden kann, wenn die Abführmittel zu lange oder zu oft verwendet werden. Ebenfalls führt ein dauerhafter Gebrauch dazu, dass im Organismus Mineralstoffe (wie Natrium und Kalium) fehlen, was zu ernsthaften Folgen (wie Herzrhythmusstörungen, chronischen Entzündungen der Darmschleimhaut, Reizdarmsyndrom, Blasenlähmungen, etc.) führen kann. Auch können am Darm selbst Veränderungen auftreten. Die Struktur des Darms kann geschädigt werden, die Darmbewegungen werden schwach und der Stuhl kann nicht mehr ausreichend aus dem Darm befördert werden.

Schwangerschaft: 10-30% aller schwangeren Frauen kämpfen während der Schwangerschaft mit Verstopfungen. Dies ist auf die Hormonproduktion zurückzuführen, die sich negativ auf die Darmaktivität auswirkt. Die Entstehung von Verstopfungen kann auch aufgrund der Vergrösserung der Gebärmutter, veränderter Essgewohnheiten sowie wenig Bewegung begünstigt werden. Generell sollte während der Schwangerschaft und Stillzeit auf Abführmittel verzichtet werden.

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Funktionelle Bauchschmerzen (FAP)

Funktionelle Bauchschmerzen

Funktionelle Bauchschmerzen (Functional Abdominal Pain, FAP) sind ein häufiges Problem. 8% der Kinder in westlichen Ländern sind durchschnittlich davon betroffen. Meistens liegt keine gefährliche Erkrankung dieser Bauchschmerzen zu Grunde, jedoch führen sie häufig zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität der betroffenen Kinder und ihrer Familien.

Woran erkennt man funktionelle Bauchschmerzen?

Starke Hinweise liegen vor, wenn Ihr Kind

  • eher diffuse Schmerzen in der Nabelgegend hat und nicht im Ober- oder Unterbauch,
  • nachts beschwerdefrei ist,
  • sich trotz der Schmerzen noch ablenken lässt und sie beim Spielen vergessen kann,
  • gleichzeitig unter einer emotionalen Belastung steht,
  • keine weiteren Symptome wie hohes Fieber, starken Durchfall, eine harte Bauchdecke oder starkes Erbrechen hat und
  • häufige Begleiterscheinungen Kopfschmerzen sind.

Das richtige Bakterium kann helfen

Die verschiedenen Stämme von Bakterien haben unterschiedliche Eigenschaften und Wirkungen. Aus diesen Gründen können die Vorteile eines einzelnen Stamms nicht anderen extrapoliert werden. L. reuteri DSM 17938 ist ein starker Stamm, welcher den gesamten Gastrointestinaltrakt besiedelt.

Bestimmte Bakterien können die Peristaltik (Darmbewegung) auf natürliche Weise anregen. Sie waren immer die Bewohner unseres Darmes. Leider haben wir sie durch unsere moderne Lebensweise verloren und können sie durch die Geburt nicht an unsere Kinder weitergeben.

Woran kann es liegen?

  • Beschwerden im Magen-Darm-Trakt

    • Eine mangelhafte Bewegung des Darms und schlechte Magenentleerung.
    • Kleine Mikro-Entzündungen in der Darmschleimhaut vorliegen wie nach einer Infektion.
    • Veränderungen in der Darmflora, bei denen schädliche Bakterien zunehmend die Nützlichen verdrängen.
  • Erhöhte Empfindlichkeit

    Der Magen-Darm-Trakt ist über viele Nerven mit dem Gehirn verbunden. Man spricht daher auch von der Darm-Hirn-Achse. Einige Kinder und Jugendliche scheinen ein besonders empfindliches Nervensystem zu haben. Für sie sind normale Reize wie eine durch Nahrung gedehnte Darmwand bereits schmerzhaft.

  • Soziale Belastungen – Familie, Schule und Freunde

    Die Stimmung sowie die Lebenssituation in der sich Ihr Kind befindet, bestimmt ganz entscheidend auch die Art und Weise wie Signale aus dem Magen-Darm-Trakt im Gehirn verarbeitet werden. Bauchweh tritt gehäuft in Umbruchsituationen (z.B. Schulwechsel, Trennung, Umzug, Todesfall) auf und kann ein Hinweis auf Ängste oder vermehrten Stress sein. Dasselbe gilt auch für Situationen in der Schule, bei welchem Sie versuchen sollten herauszufinden, was Ihr Kind (z.B. Über-, Unterforderung) erlebt. Stress kann jedoch auch in der Freizeit (z.B. Sportverein, Musikschule) auftreten. Wichtig ist, dass Ihr Kind immer mal wieder eine echte "Auszeit" ohne verpflichtende Termine hat. Wichtig ist die Balance, damit neben den Belastungen in der Schule kein "Freizeitstress" aufkommt.

Funktionelle Bauchschmerzen beim Kind
Funktionelle Bauchschmerzen (FAP) beim Kind

Wie können Sie Ihrem Kind helfen?

  • Milchsäurebakterien

    Kleine Helfer von Innen

    Präparate mit Milchsäurebakterien setzen auf die "Mitarbeit" von nützlichen Bakterien, um gestörte Gleichgewichte wiederherzustellen.

  • Verstopfung

    Eine sehr häufige Ursache von Bauchschmerzen bei Kindern ist die Verstopfung. So erkennen Sie eine Verstopfung:

    • Ihr Kind hat Schmerzen beim Stuhlgang, weil der Stuhl sehr hart ist.
    • Gelegentlich werden nach Phasen ohne Stuhlgang auch sehr grossvolumige Stühle entleert.
    • Ihr Kind lässt sich Gründe einfallen, um nicht auf die Toilette gehen zu müssen.
    • Ihr Kind weiss nicht mehr, wann es zum letzten Mal auf der Toilette war.
  • Gesundes Essen

    Bei funktionellen Bauchschmerzen steht nicht so sehr im Vordergrund, was Ihr Kind isst. Es sollte sich natürlich ausgewogen und gesund ernähren. Die Vermutung vieler Eltern, das der Hintergrund der Bauchschmerzen eine Nahrungsmittelunverträglichkeiten ist, ist aber seltener, als man denkt.

  • Medikamente

    Nur unter vorheriger Rücksprache mit Ihrem Arzt sollten Medikamente gegen die Schmerzen – und auch nur kurzfristig – gegeben werden. Grundsätzlich sind sie nicht für einen längeren Zeitraum zu empfehlen.

  • Schonung und Schulfrei?

    Da Sie von Ihrem Kinderarzt wissen, dass hinter den Bauchschmerzen keine schwere organische Ursache steckt, sollten Sie versuchen, nicht auf alle Schmerzphasen mit Sorge oder Beunruhigung zu reagieren. Sie können Ihrem Kind vermitteln:

    • kurzes Innehalten und Wahrnehmen der Schmerzen
    • tun, was bekanntermassen hilft (Tee trinken, Wärme, Kälte)

    Danach aber wieder die gewohnten Alltagsaktivitäten fortsetzen. Nach und nach entwickelt Ihr Kind seine eigenen Bewältigungsstrategien und durchbricht die alten Wahrnehmungsmuster von Sorgen, Niedergeschlagenheit und Ängsten.

  • Neues Verhalten lernen

    Ein wesentlicher Bestandteil der Therapie ist das Erlernen neuer Verhaltensweisen. Ihr Arzt wird dieses mit Ihnen besprechen wollen. Vereinzelt gibt es auch altersgerechte Schulungsangebote für Kinder ab fünf Jahren mit ihren Eltern. In ihnen können individuelle Fragen ausführlich beantwortet und massgeschneiderte Lösungen für die Familie gefunden werden. Fragen Sie bei Ihrem Kinderarzt nach.

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Durchfall

Durchfall / Diarrhoe

Die akute Gastroenteritis [AGE] (Magen-Darm-Grippe, Magen-Darm-Virus, Brechdurchfall) äussert sich als eine Entzündung des gastrointestinalen Traktes, welche sowohl die Magenschleimhaut als auch den Dünndarm betrifft.

  • Symptome

    Weicher oder flüssiger Stuhlgang und/oder eine Zunahme der Stuhlfrequenz (während mindestens 24h), mit oder ohne Fieber und Erbrechen.

  • Dauer

    Typischerweise dauert die Diarrhoe weniger als 7 Tage und nie mehr als 14 Tage.

  • Gründe

    Die Gründe von akuter Gastroenteritis beinhalten eine Reihe von Viren, Bakterien und Parasiten. Viren sind momentan die häufigste Ursache, besonders die Rotaviren. Man vermutet, dass jedes Kind im Alter von fünf Jahren – unabhängig seines Herkunftlandes – bereits an einer Rotavirusinfektion litt.

Akute Gastroenteritis ist ein weltweites Problem

Die akute Gastroenteritis ist weltweit eine der Hauptursachen von Morbidität und Mortalität bei Kindern. Die überwiegende Mehrheit der Todesfälle betrifft Entwicklungsländer, aber selbst in Industriestaaten steht die akute Gastroenteritis für eine hohe Anzahl an Krankenhauseinweisungen und hohen Kosten.

Das wichtigste klinische Problem der Gastroenteritis ist die Dehydratation, welche generell den Schweregrad der Krankheit reflektiert. Kleinkinder sind besonders anfällig auf Dehydratation. Sie sind zusätzlich auf Hilfe angewiesen, um mit genügend Wasser und Nahrung versorgt zu werden.

  • Therapie

    Orale Rehydratationslösungen (ORS) werden weltweit als First-Line Therapie für Kinder empfohlen. Diese Empfehlung basiert auf mehreren randomisierten und kontrollierten Studien und Metaanalysen.

  • Probiotika bei der Behandlung von akuter Gastroenteritis

    Mehrere systematische Studien fanden einen Zusammenhang zwischen Probiotika und der Reduktion der Dauer von Diarrhoe bei Kindern mit akuter Gastroenteritis. Eine weitere Studie zeigte, dass je früher die Behandlung mit geprüften Probiotika begonnen wurde, desto schneller die Heilung erfolgte.

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Koliken

Koliken

L. reuteri DSM 17938 ist das einzige Probiotikum, welches von Experten zur Prävention sowie Behandlung der Säuglingskoliken empfohlen wird.

Säuglingskoliken werden trotz ihrer Häufigkeit mangelhaft verstanden und sind oftmals frustrierend für Eltern und Pflegekräfte. Gemäss "Rom-IV-Konsensus-Kriterien für die Diagnose von funktionellen gastrointestinalen Störungen" definieren sich die Säuglingskoliken bei Kleinkindern durch das Auftreten von unerklärlichen, krampfartigen Episoden des Jammerns oder des Schreiens, ohne organische Ursache im Alter von weniger als 5 Monaten.

Diese Art des Schreiens erreicht üblicherweise ihren Höhepunkt während der sechsten Lebenswoche und endet ungefähr am Ende des vierten Monats.

Bei Untersuchungen wurden Säuglingskoliken bei bis zu 26% von Kleinkindern diagnostiziert. Daher sind Säuglingskoliken einer der Hauptgründe, einen Kinderarzt aufzusuchen.

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  • Die ersten Monate

    Die ersten Monate mit einem Neugeborenen sind wunderbar und aufregend. Aber Achtung: Alle Babies schreien! Bekommen sie aber, was sie benötigen, so beruhigen sie sich schnell wieder. Einige Säuglinge jedoch schreien und weinen ununterbrochen. Häufig führt dies bei Eltern und Umfeld zu einer sehr grossen Frustration, denn nichts scheint die Lösung zu sein, weder beruhigende Wort, spazieren, das Herumtragen oder kuscheln noch medikamentöse Massnahmen, Homöopathie, Wechsel der Nahrungsmittel.

  • Säuglingskoliken = Drei-Monats-Koliken

    8-26% aller Säuglinge sind von Säuglingskoliken betroffen. In dieser schwierigen Phase ist das Risiko der elterlichen Erschöpfung und die Gefahr, dass man das Baby schüttelt, erhöht (Achtung: Schütteltrauma kann zu schweren bleibenden Schäden beim Kind führen!). Die genauen Ursachen von Säuglingskoliken sind nicht abschliessend geklärt. Man geht davon aus, dass es sich bei der Entwicklung von Säuglingskoliken um eine Mischung aus mehreren Faktoren handelt – beispielsweise um die Erstzusammensetzung der Mikrobiota aufgrund der Geburtsart, das noch unausgereifte Verdauungssystem des Neugeborenen, ungünstige Techniken beim Füttern oder Stillen, bei denen die Säuglinge zu viel Luft verschlucken, Stress und Spannungen im Familienkreis, die noch mangelnde Routine im Alltag oder die Überreizung des Kindes.

  • Koliken sind multifaktoriell und können die gastrointestinale Gesundheit im späteren Leben beeinflussen

    Darm-Dysmotilität und viszerale Hypersensitivität werden als die Hauptfaktoren hinter diesem Zustand betrachtet. Die gastrointestinale Mikrobiota rückte während der letzten Dekade ins Zentrum des Forschungsinteresses. Es konnte gezeigt werden, dass Kinder mit Säuglingskoliken sowohl eine niedrigere Anzahl an intestinalen Laktobazillen als auch eine höhere Konzentration an coliformen Bakterien aufweisen. Es wurde ein Zusammenhang zwischen Säuglingskoliken und allergischen Erkrankungen, erhöhter Empfindlichkeit bei abdominalen Unterleibsschmerzen sowie psychologischen Störungen während der Kindheit festgestellt.

Wie erkennt man Drei-Monats-Koliken?

Das Kind ist jünger als 5 Monate und das Schreien ist ohne organische Ursache.

  • Das Kind ist aussergewöhnlich unruhig.
  • Es schreit übermässig viel (unerklärliche, krampfartigen Episoden des Jammerns oder des Schreiens).
  • Es lässt sich durch nichts beruhigen.

Das Weinen beginnt normalerweise am späten Nachmittag und kann bis zum späten Abend – mit Unterbrechungen – noch länger dauern. Das Baby ist jedoch gesund und gedeiht. Beim Weinen nimmt das Baby eine typische Krampfhaltung ein.

Das Baby zieht immer wieder die Beine an und streckt sie heftig wieder aus. Es ballt die Händchen zu Fäusten, der Rücken ist gewölbt, der kleine Bauch meist geschwollen und der Teint erscheint hellrot bis hellweiss. Zwischen den Schreiphasen haben die betroffenen Säuglinge keine weiteren Symptome. Oft ist der Schlaf-wach-Rhytmus gestört.

Der Baby-Darm braucht Hilfe

Die Darmflora eines Neugeborenen muss sich erst nach und nach aufbauen, damit sie ihm ermöglicht, seine Nahrung vollständig und gut zu verdauen. Bei der Geburt bekommt es bereits die ersten förderlichen Keime von seiner Mutter. Das gilt allerdings nicht bei Kaiserschnittgeburten. In beiden Fällen kann durch die Ernährung die Reifung des Darms und der Aufbau einer gut funktionierenden Darmflora wesentlich unterstützt werden.

Bei Kindern mit Koliken haben sich weniger nützliche Darmbakterien angesiedelt, als bei Kindern ohne Koliken. Mit der Zugabe von Lactobacillus reuteri DSM 17938 werden die Bedingungen für nützliche Keime optimiert. Er siedelt sich nicht nur im Darm an, sondern stimuliert das Wachstum von weiteren positiven Bakterien und macht das Konkurrenzumfeld für weniger nützliche Darmbakterien schwierig.

L. reuteri DSM 17938 stammt aus der Muttermilch. Aus der Evolution wissen wir, dass der Lactobacillus reuteri DSM 17938 von Generation zu Generation durch den Vaginal-Kanal und/oder die Muttermilch weitergegeben wird. Leider scheint es, dass wir ihn durch unsere westliche Lebensweise verlieren und somit einen wichtigen Mitspieler unserer Mikrobiota verlieren.

Kleinkind mit Koliken

Massnahmen / Tipps

Da mehrere Faktoren für die Entstehung der Koliken eine Rolle spielen, empfehlen wir einfache Massnahmen/Tipps auszuprobieren. Ihre Hebamme oder die Mütter-/Väterberatung kann Ihnen diese zeigen (einige Beispiele):

  • Stilltechnik
  • Welcher Sauger bei der Fütterung durch die Milchflasche verwendet werden soll
  • Weitere Beruhigungsmassnahmen (schaukeln, singen, ...)
  • Tragweisen (Fliegergriff, ...)
  • Usw.
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